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Wie soll die Katze heißen?

Sonntag, 15. Februar 2009 19:24

Nachdem wir vor drei Monaten unser jüngstes Familienmitglied, eine rote Tigerkatze, auf dem Dachboden aufgelesen hatten, tauften wir es „Topolino“, weil es grad so groß wie eine kleine Maus war – na ja, etwas größer vielleicht.

Dann, als der kleine Ganove begann, seine Krallen gegen meine Haut einzusetzen, nannte ich ihn, frei nach dem dreckigen Gangster Kater Carlo, Kater Krallo. Das ergab überdies ein sich perfekt reimendes Grußwort: „Hallo, Krallo!“.

Jetzt, da sich das Mistvieh den ganzen Tag mit annähernd Lichtgeschwindigkeit durch das Haus bewegt, hier einen Wollfaden jagt, dort überprüfen muß, was sich unter dem Teppich befindet, da es also für ihn immer was zu tun gibt, überlegen wir uns einen neuen Namen: ich denke, wir werden ihn Hornbach nennen.

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Neubau der Tullner Donaubrücke – endlich Informationen

Dienstag, 25. November 2008 22:24

Als ich nach langem Schweigen seitens der Verantwortlichen (so stellte es sich mir zumindest dar) heute in meinem Stammzug von Absdorf nach Wien FJB endlich eine Ankündigung eines neuen Fahrplans ab 14.12.2008 aufgrund des Neubaus der Tullner Donaubrücke entdeckte, habe ich nun nochmal im Internet nach weitergehenden Informationen gesucht – und siehe da: ich ward fündig. Und zwar sogar auf der ÖBB-Seite, nämlich HIER:

Fahrplanwechsel NÖ

Genaueres weiß man nicht, aber einstweilen sollte man froh sein mit Informationen wie „teilweise .. Umleitungen der Züge der Franz-Josefs-Bahn nach Stockerau und viermal auch nach Wien“. Teilweise? Viermal? Am Tag? In der Woche? Insgesamt? Welch Akkuratesse! So exakt wie der Fahrplan. Abfahrt zwischen 08:30 und 8:50, Ankunft (vielleicht) zwischen 09:01 und 09:21. So genau wollen wir das gar nicht wissen.

Aber ich bin unbescheiden; wenigstens ist jetzt die Kernbeichte „Von April bis Oktober 2009 wird die Tullner Donaubrücke im Zuge der Erneuerung gesperrt.“ abgelegt. Und: „Dies erfordert umfangreiche Maßnahmen um den täglichen Verkehr abwickeln zu können.“ Hört, hört! Ich bin davon ausgegangen, daß eine 1144er- oder 1142er-Lok einen Wieselzug mit eingebauten Kurzstreckenkatapultdüsen auch ohne Brücke über die Donau befördern kann – die paar hundert Meter. Notfalls, dachte ich, also wenn die Kurzstrecke doch etwas länger ist als besagte Katapultdüsen durchhalten, wird man ja hoffentlich doch den subaquatischen Auxiliarmodus aktivieren. Aber man ist sich offenbar nicht ganz sicher, daß man sich drauf verlassen kann.

Wer an der sicherheitsrelevanten technischen Ausrüstung der ÖBB seine Zweifel hat, dem kann ich versichern, daß die Notbremse funktioniert – prinzipiell; zumindest einmal habe ich sie schon probiert – möglicherweise; ich weiß es nur vom Hörensagen, denn es war auf dem Weg zur Musterung nach St. Pölten vor 28 Jahren und ich war sturzbetrunken. Aber vielleicht war es eine Koinzidenz, und nicht die Notbremse, hat den Zug gestoppt, sondern die SIFA, weil just im selben Moment der Lokführer ebenso betrunken war. Das ist zwar sehr, sehr unwahrscheinlich, aber der Rest eines Zweifels bleibt doch bestehen – komplexe Zusammenhänge lassen Ursache und Wirkung einander nicht immer eindeutig zuordnen (Beispiel: Wenn man einen Frosch anschreit, dann springt er. Schneidet man dem Frosch die Haxen ab und schreit ihn dann an, dann springt er nicht mehr. Ergo: Schneidet man einem Frosch die Haxen ab, dann wird er taub).

Alles in allem sollten wir also über die umfangreichen Maßnahmen froh sein. Und abwarten, ob diese zuverlässiger sind als Kurzstreckenkatapultdüsen und der subaquatische Auxiliarmodus.

Nachtrag: Der neue Fahrplan soll Ende November erhältlich sein, kommt angeblich auch als Beilage einer NÖN.

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Gruß aus der Gudenushöhle

Freitag, 31. Oktober 2008 0:00

„Die Gudenushöhle im nordwestlichen Niederösterreich war vor 70.000 Jahren die ständige Wohnstatt einer größeren Gruppe von Neandertalern und zählt zu den bedeutendsten steinzeitlichen Stätten Mitteleuropas.“

So derzeit nachzulesen im entsprechenden Artikel bei Wikipedia. Und so oder ähnlich haben wir’s ja alle in Geschichte gelernt. Daß es aber anscheinend heute noch von dort stammende Neanderthaler gibt, ist allerdings bemerkenswert. Sie müssen wohl einiges an Geschichte mitbekommen haben in den 70.000 Jahren, mitbekommen haben sie aber offenbar nichts.

Der Faschismus von heute sagt, ich bin der Anti-Faschismus.“ Und der Neanderthaler sagt: „Ich bin ein Homo sapiens.“ Vielleicht sollte man das einem Neanderthaler einfach verzeihen (das „sapiens“ nimmt man ihm angesichts der Äußerungen ohnehin kaum ab), zumal er ja, wenn nicht schon durch seine Aussagen, so auch noch durch seinen Namen, nämlich Gudenus, bekräftigt, daß er von gestern ist.

Bleibt nur zu hoffen, daß auch die letzten Neanderthaler aussterben.

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Fernbedienung

Donnerstag, 30. Oktober 2008 23:11

Jetzt weiß ich endlich, warum die Fernbedienung so heißt: wenn man sie gerade bedienen möchte, ist sie meistens ferne, fern des Sofas, auf dem man grade döst, fern des Sessels, in den man sich gerade hat fallen lassen.

Es gibt sie aber auch in schlechten Wirtshäusern, diese Fernbedienung. Man wartet eine halbe Stunde auf sein Bier und merkt: die Bedienung ist fern.

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Jörg Haider, Bewunderer der NS-Beschäftigungspolitik, ist tot

Sonntag, 12. Oktober 2008 20:48

Daß Jörg Haiders Tod – wie der Tod jedes Menschen –  eine menschliche Tragödie ist, steht außer Frage und ist eine Binsenweisheit. Daß es „unfaßbar“ ist, daß man bei 142 km/h dort, wo wohl nicht ganz grundlos eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 70 km/h gilt (vielleicht war die entsprechende Verbotstafel ja in der von Haider vorgeschlagenen reduzierten Größe der slowenischen Ortszusatztafeln), selbst über eine Bonzenkalesche die Herrschaft und infolgedessen sein Leben verlieren kann, wage ich zu bezweifeln. Immerhin hat selbst diese Aktion, die Geschwindigkeitsüberschreitung um mehr als 100 %, Haiders implizite Devise als Landeshauptmann „Princeps legibus solutus est“ ein letztes Mal unterstrichen.

Jörg Haider war ein gefährlicher Mann, gefährlich für die Demokratie. Seine autoritären, xenophoben und im Grunde demokratiefeindlichen Ideen und Äußerungen wird wohl selbst jemand, der jetzt bloß – euphemisierend im (zweifelhaften) Sinne des „de mortuis nil nisi bene“ – das am allerwenigsten für Historiographen gelten kann – von Polarisierung oder  vom Auslösen entschiedener Kritik spricht, kaum abstreiten können. Wie ernst es ihm damit war, ob er tatsächlich mit vollem Herzen dahintergestanden ist oder ob er sich dieses Gedankengutes aus purem populistischen Opportunismus bediente, wird kaum mehr zu entscheiden sein, ist aber letztlich gleichgültig. Ein Appell an die niedersten Instinkte der Masse ist an sich schlimm genug, ganz gleich, zu welchem Zwecke er geschieht. Ob hier ein guter Zweck überhaupt denkbar ist, ist fraglich, aber selbst ein guter Zweck, wenn denn dieser die Mittel heiligt, zöge über kurz oder lang eine aufgewiegelte Masse nach sich, die schlecht kontrollierbar wäre. Daß aber Haider das, was ihn in Kärnten zum Landeshauptmann gemacht hat, dann auch versucht hat umzusetzen, steht außer Frage. Da war ihm auch das Urteil einer so fundamentalen demokratischen Instanz wie des Verfassungsgerichtshofes egal, weil das Volk es anders will.

Was aber am gefährlichsten war an diesem Mann, das ist das Charisma und die Intelligenz, mit der er besagte Ideen vertreten und verkaufen konnte an die Masse der kleinen Geister – ganz gleich, wie sehr oder wie wenig er jetzt tatsächlich dahinter stand. Weder ein H. C. Strache noch ein „Westentascherl“ können ihm diesbezüglich das Wasser reichen, auch wenn sie dieselben Schlagworte im Munde führen. Es bleibt zu hoffen, daß das passiert, was vermutlich in Deutschland passiert wäre, wenn Hitler am 9.11.1923 erschossen worden wäre. Die ganze Chose wäre mangels eines begabten Schreihalses in sich zusammengebrochen.

Daß Haider am Heiligen Gral des Proporzes gerüttelt hat, daß er ein Mindesteinkommen vorgeschlagen hat, daß er an den Köpfen der Großkopfeten gebohrt hat, wo zu bohren war, ist löblich. Daß er frischen Wind in die Politik gebracht hat, vor dem sich rote und schwarze Bonzen plötzlich zu schützen bemüßigt sahen, ist auch nicht abzustreiten. Das aber sind Facetten einer Persönlichkeit, und die anderen, die braunschimmernden Facetten, werden es ausmachen, daß Jörg Haider zwar als begabter Politiker, nicht aber als Philanthrop in die Geschichte eingehen wird. Das ist schade, denn er hätte die Fähigkeit gehabt, auch menschenfreundlichere Ideen zu vertreten.

Eine menschliche Tragödie sicherlich. Mein Mitleid ist bei seiner Mutter, die ihren Sohn zu ihrem Neunziger erwartet hat, und bei allen, die ihn wirklich als Mensch liebten. Mein Mitleid mit ihm selbst ist genauso groß wie sein eigenes Mitleid mit den Opfern der nationalsozialistischen Beschäftigungspolitik.

Wie gesagt: eine menschliche Tragödie allemal; eine politische Tragödie sehe ich hingegen nicht – höchstens für das BZÖ.

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