Noch immer Winter
Noch zieht der Ewigalte seine weißen Streifen
Übers Land, das stöhnet unter seiner Last.
Noch hält er alles nieder,
Und streckte sich nicht hie und da
Ein Halm der epiphanischen Sonne entgegen,
So müßte man glauben, es sei für immer.
Noch sammelt niemand Nektar,
Noch baut niemand Nester.
Noch singt kein Bach.
Noch feiern nicht die Wiesen.
Und selbst die Wälder wundert solche Ruhe,
Die nur Krähenlaute stören.
Will nichts mehr sein und nichts mehr werden?
Doch – nicht mehr lang soll’s euch verdrießen,
Dann sollt ihr wieder singen, sammeln, bauen, zeugen,
sprießen.
Denn gestern ging ich übers Feld
Und konnte ihn schon riechen.
Bald sonnt die erste Otter sich
Und schwankt in warmem Wind die Blume.
Bald dürft ihr alle, darf auch ich
Wieder leben!