Dezembernacht
„Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.“
(Rainer Maria RILKE, Herbsttag)
Dezembernacht
Unselige Jahrzeit!
Hältst du deine Winde hin?
Rüttelst du die Föhne wach,
Ehe du noch selbst gewütet?
Legst du ab den schwarzen Flor
Aus Schnee und Eis und zeigst einmal
Ein gnädiges Gesicht?
Gütig brütet in der Schonung
Die Sonne neues Leben aus.
Tau im Rotpelz, schnürt die Füchsin
Durch die Brüche, Blüten witternd,
Wo sonst soll jetzt der Einsame weilen
Als in endlosen Weiten bangender Ahnung?
Wo sonst soll er sich wärmen
Als in fruchtlosen Prärien der Hoffnung?